Positionen

Gemeinsamer Bürgermeisterkandidat von CDU/SPD

07.03.2015 von Jürgen Wustmann

Merkwürdig, zumindest ungewöhnlich mutet es an, wenn zwei im Prinzip unterschiedlich denkende Parteien einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten aus ihren eigenen Reihen ins Rennen schicken. Dies kennt man eigentlich nur bei einem unabhängigen Kandidaten, der keiner der ihn aufstellenden Fraktionen angehört. Was bedeutet das nun für den Wähler? Haben weitere Kandidaten überhaupt eine Chance? Was macht das mit unserer Demokratie? Die sogenannte GroKo hinterlässt bei mir mal wieder viele Fragen. Aber hat sie auch Antworten auf drängende Fragen unserer Stadt? Oberflächlich suggeriert sie Einigkeit auf breiter Basis. Nur hat jemand etwas von der inhaltlichen Diskussion mitbekommen? Welche Alternativen lagen noch auf dem Tisch bevor man sich geeinigt hat? Davon bekommt keiner etwas mit. Die vielfältige Diskussion, offen ausgetragen, damit sie der Bürger auch bewerten kann, zeichnete unser Gesellschaftssystem bisher aus. Die Diskussion findet nun nicht mehr öffentlich statt. Ganz unmerklich steuern wir auf eine dem sozialistischen ähnliche Gesellschaftsform hin. Eine große Mehrheit bestimmt im Stillen die Geschicke unserer Stadt. In führender Position eine Partei die ein solches System jahrzehntelang vehement bekämpfte. Meine Eltern sind einem solchen System entflohen. Ich schäme mich für die Kurzsichtigkeit der hier agierenden Fraktionsspitzen und der Unfähigkeit der SPD Mitglieder, die es zulassen, das ihre Identität den Bach runter geht. Es besteht die Gefahr, das hier nicht inhaltliche sondern parteitaktische Punkte das Handeln bestimmen, ich fürchte, gegen das Gemeinwohl. Wieso lehnt die SPD eine unabhängige Kandidatin ab, deren Sachverstand in Verwaltungsfragen eindeutig besser ist als bei dem jetzt gekürten? Oder sind die Mitglieder über die evtl. Alternative überhaupt nicht informiert worden? Fragen über Fragen.

Zurück