Positionen

Den Engpass sanieren, was soll das?

02.03.2014 von Jürgen Wustmann

Das Citymanagement tut wieder was für seine Existenzberechtigung. Obwohl, die Forderung ist ja schon vor ein paar Wochen in den Raum geworfen worden. Kam seinerzeit nicht so gut an, und schon muss es nochmal in den Ring. Aber was hat sich geändert in den vergangenen Wochen? Nichts. Die bisherigen Umbauten der Innenstadt haben nur für eine Modernisierung gesorgt, nicht für eine Belebung der Leerstände. Zugegeben, ab und an wird mal ein Laden vermietet, dafür steht ein anderer leer. Also keine grundlegende Verbesserung. Übrigens, im Engpass sieht es deutlich besser aus als im Rest der Stadt. Und nun soll der Engpass an den Rest angepasst werden. Angeblich fühlen sich die Einzelhändler dort benachteiligt. Dann empfehle ich denen, mal die Augen auf zu machen. Was sieht man: Einen Engpass, der klar strukturiert ist, die verschiedenen Funktionsbereiche sind deutlich erkenn- und nutzbar. Einen großräumigen Marktplatz und eine untere Kaiserstraße, in der Kfz- und Fußgängerbereiche verschwimmen, die Parkplätze sind nur undeutlich wahrnehmbar. Und, ist am Markt eigentlich richtig was los, oder bin ich immer nur zu den falschen Zeiten da? Auf mich wirkt er irgendwie leblos. Ach ja, falsche Jahreszeit, freuen wir uns auf 3 Monate Rader Sommer. Nichts gegen die vielen Veranstaltungen. Belebung außerhalb der Öffnungszeiten ist aber nicht zielführend sondern nur ein Subventionsprogramm für die Gastronomie. Der gönne ich das zwar, aber dem Einzelhandel bringt es wenig, meist nur Rabattschlachten. Die Pflasterung von Markt und Kaiserstraße mag zwar zeitgemäß sein, aber hat es auch Flair? Nun will das Citymanagement dem Engpass das Flair, das der Engpass hat, nehmen, um es in eine graue Einheitssosse zu tunken. Wem soll das nützen? Was von Nöten ist sind kleinere Maßnahmen, wie das Entfernen der komischen Schutzbügel vor den Bäumen und fachgerechte Ausbesserungen am bestehenden Pflaster und den Einfassungen. Aber das ist zu einfach. Man hofft mit viel, viel zu erreichen und sieht nicht, was wenig bewirken kann. Für das Wenige braucht es ja auch kein Citymanagement, also muss viel gemacht werden, auch wenn es unsinnig ist, und zudem noch den positiven Charakter des Engpasses zerstört.

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